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Melatonin das Hormon für Schlaf und Energie

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​Für die meisten Leute ist Melatonin als das "Schlafhormon" bekannt. Jedoch erfüllt dieses Hormon noch eine weitere, kaum weniger wichtige ​Aufgaben im Körper.

​Melatonin als Energie-Hormon

​Natürlich ist Melatonin essenziell für einen guten Schlaf, welcher wiederum deine Energiespeicher wiederherstellt und als Fundament für ein hohes Energielevel gilt.

Darüber hinaus hat Melatonin aber noch eine weitere wichtige Aufgabe. Melatonin ist der wirkungsvollste Beschützer unserer Mitochondrien. Die Mitochondrien sind die Kraftwerke in unseren Zellen, die praktisch alle Körperzellen und Organe mit Energie versorgen.

Melatonin ist kein Stimulans wie beispielsweise Kaffee und bietet keinen schnellen, aber zeitlich begrenzten Energie-Boost. Viel mehr sorgt es dafür, dass die Mitochondrien langfristig ihr Potenzial ausschöpfen und zu jeder Zeit ausreichend Energie produzieren können.

Warum führt mehr Melatonin zu mehr Energie?

Im Kontext von Zellen und Mitochondrien ist Melatonin das stärkste Antixoidans überhaupt und nicht zu vergleichen mit Vitamin C, E oder ​irgendwelchen Superfoods. Denn im Gegensatz zu anderen Antoxidantien ist Melatonin in der Lage, direkt in das Mitochondrium einzudringen und dort seine Aufgabe zu erledigen: die Zellen vor freien Radikalen zu schützen.

​Das ist jedoch nicht Melatonins einzige Aufgabe. Noch wichtiger als ​seine direkte antioxidative Wirkung ist ​der Einfluss auf unser zelleigenes​ antioxidatives Abwehrsystem. Jede Nacht während du schläfst regeneriert sich dieses Abwehrsystem und füllt die Speicher an Antioxidantien wieder auf.

Was passiert also, wenn du zu wenig schläfst oder die Schlafqualität zu wünschen übrig lässt? Richtig, deine Mitochondrien leiden mit der Zeit unter einem chronischen Mangel an Antioxidantien, die deine kleinen Zellkraftwerke eigentlich vor dem Schaden durch freie Radikale schützen sollten. Das ist der Punkt, an dem der Schutzmechanismus einsetzt und die Mitochondrien von dem Energie- in den Verteidigungsmodus schalten. Die Folge kannst du dir ausmalen: andauernde Müdigkeit anstatt hohe Energielevel.

Eine weitere wichtige ​Rolle spielt Melatonin in Hinsicht auf die Autophagie und Mitophagie. Autophagie ist eine Art Selbstreinigungsprozess, in dem funktionsgestörte Zellen wiederverwertet bzw. abgebaut und durch neue, gesunde Zellen ersetzt werden. Dieser lässt sich mit Hilfe von Intervallfasten und der richtigen Ernährung verstärken.

​Mitophagie ist nichts anderes, spielt sich jedoch innerhalb der Mitochondrien ab. All diese Prozesse sind absolut essenziell für die Vorbeugung von Krankheiten wie Krebs oder generell, um den Alterungsprozess positiv zu beeinflussen.

Du kannst es vergleichen mit ​dem Wartungsmodus für dein Auto. Vernachlässigst du Dinge wie Inspektion oder Ölwechsel, dann rostet deine Machine mit der Zeit ein und der Motor läuft nicht mehr rund. So auch in deinem Körper: Deine Leistungsfähigkeit nimmt ab und du wirst morgen von einem Motor angetrieben, der auf dem Stand von heute ist.

​Melatonin ist also nicht nur ein Antioxidant, das freie Radikale beseitigt. ​Es verhindert auch bereits in erster Instanz, dass diese freien Radikale in den Mitochondrien überhaupt entstehen.

​Die Geschichte von Melatonin

​Melatonin wurde 1958 von Aaron B. Lerner entdeckt und ist vermutlich eines der vielseitigsten Signale der Natur überhaupt. Es wurde bereits in allen bedeutenden Organismen wie Pflanzen, Pilzen, Algen, Bakterien und natürlich Tieren nachgewiesen. 

Heute geht man davon aus, dass Melatonin bereits vor über 3 Milliarden Jahren in Bakterien​ in seiner Rolle als Antioxidans aktiv war. Es scheint also so, als hätte sich der menschliche Körper in dieser Hinsicht nicht weiter entwickelt und funktioniert noch immer mit demselben Abwehrsystem.

​Erst im Laufe der Evolution hat Melatonin seinen Kompetenzbereich erweitert: zuerst die Regulierung des Biorhythmus vieler Lebewesen und zuletzt ​den enormen Einfluss, d​en es auf ​unseren Schlaf hat.

​Melatonin ist das wohl stärkste Antioxidans

​Im Gegensatz zu vielen anderen Antioxidantien wie Vitamin C oder Glutathione, welche immer nur ein freies Radikal neutralisieren können, kann Melatonin mehrere freie Radikale gleichzeitig bekämpfen. Ausserdem entwickelt es eine Art Synergieeffekt, wenn es mit anderen Antioxidantien kombiniert wird.

Wie oben bereits beschrieben wirkt Melatonin auf 3 Ebenen, um oxidativen Schaden zu verindern:

1. Direkte Abwehr von Antioxidantien

Melatonin hat die Fähigkeit, die Zellmembranen zu überwinden und somit auch die entfernteste Ecke im Körper zu erreichen, wo es dann seine Wirkung als Antioxidans entfällt - etwa 4x kraftvoller als Vitamin C oder Glutathion.

​2. Stimulieren der Produktion von antioxidativen Enzymen

Melatonin motiviert die Zellen im Körper, mehr Antioxidantien wie Glutathion, Superoxide Dismutase (SOD) und Catalase (CAT) zu produzieren

3. Unterdrückung von oxidativen Enzymen

Melatonin ist absolut lebensnotwendig für eine effiziente Funktionsweise der Mitochodrien und beschützt diese vor freien Radikalen, die als Nebenprodukt bei der Erzeugung von Energie entstehen.

​Mangel an Melatonin in der heutigen Zeit

​Die moderne Welt ist fast wie gemacht dafür, eine ausreichende Ausschüttung von Melatonin zu verhindern. D​er aktuelle Stand der Forschung besagt, dass praktisch fast alle von uns mit einem gestörten Biorhythmus und den Auswirkungen davon leben. Dies ist vor allem auf einen Mangel an Melatonin zurück zu führen. 

Denn die Ausschüttung dieses Hormons hängt vollständig von Helligkeit und Dunkelheit ab, genauer gesagt von speziellen Wellenlängen. So hemmt blaues und grünes Licht die Produktion von Melatonin, während rotes Licht toleriert wird.

Wir Menschen sind für ein Leben unter freiem Himmel gemacht, im Einklang mit dem Auf- und Untergang der Sonne. Stattdessen verbringen wir einen großen Teil der Zeit in unseren 4 Wänden, wo wir bis spät Abends in alle möglichen Quellen von künstlichem Licht starren: LEDs, ​TV, Computer-Monitore, Smartphones...

Alle diese Lichtquellen haben eines gemeinsam: Sie unterdrücken Melatonin! 

Grünes und blaues Licht wirken im Körper wie eine Art Signal, die dem Körper sagen, dass es Tag ist. Studien haben gezeigt, dass die normale Innenbeleuchtung vor dem Schlafen gehen die Produktion von Melatonin im Durchschnitt um 71 % senkt. ⁵

Jede Nacht also in der du künstlichen Lichtquellen ausgesetzt bist, störst du nicht nur deinen Biorhythmus, sondern hast auch deutlich weniger Melatonin in deinen Mitochondrien also du haben solltest - und schwächst somit nach und nach deine körpereigene Energieproduktion.

​The Big Picture

​Ein gestörter Biorhythmus führt also zur Unterdrückung des Schlafhormons Melatonin, was wiederum zu Funktionsstörungen in den Mitochondrien führt. Resultat: Müdigkeit, Mangel an Energie oder​ eine Reihe von Krankheiten.

Unsere Vorfahren hatten jede Nacht nach Sonnenuntergang eine Masse an Melatonin ausgeschüttet. Heutzutage jedoch und unter Einfluss von "schädlichen" Wellenlängen, wie sie beispielsweise von Tageslichtlampen abgegeben werden, hemmen wir die Produktion immer mehr. Dadurch ​tragen unsere Mitochondrien immer mehr Schäden davon, der Alterungsprozess wird indirekt beschleunigt und wir werden anfälliger für eine Vielzahl von Krankheiten. ⁶

In anderen Worten müssen deine Mitochondrien mit chronisch niedrigen Mengen an Antioxidantien auskommen, was diese schädigt und in Folge zu einem Stopp der Energieproduktion bzw. zum Umschalten auf den schützenden Defensivmodus führt.

Verstehst du langsam die Mechanismen dahinter, warum du dich so müde fühlst?

Die Mitochondrien müssen sich jeden Tag oder besser gesagt jede Nacht regenerieren, um ATP zu produzieren. ATP ist die Energiewährung schlechthin in deinem Körper. Wir Menschen können wenige Minuten ohne Luft überleben, aber keine einzige ohne ATP. Und genau davon wirst du auf Dauer immer weniger zur Verfügung haben, solange du die Herausforderung mit dem Biorhythmus und der Ausschüttung von Melatonin nicht gemeistert hast.

Dann wir​d deine innere Maschinerie immer mehr und mehr aus beschädigten und defekten Komponenten / Mitochondrien​ bestehen und ​nicht mehr die benötigte Energie bereitstellen können, um deine​ Immunität, Stärke und Vitalität ​zu erhalten. Die Gesundheit deiner Mitochondrien ist ​aber nicht nur ein wichtiger Faktor für deine Energielevel, sondern auch für die Vorbeugung von chronischen Krankheiten wie Krebs, deine Lebenserwartung und der Funktionsweise deines Gehirns.

​Einige Tipps für einen perfekt ausgerichteten Biorhythmus ​sowie andere wichtige Faktoren eines hohen Energielevels und maximaler Leistungsfähigkeit findest du in meinem Ratgeber "Der Energie-Booster", der für Empfänger meines Newsletters kostenlos ist.


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Über den Autor:

Marco ist Health-Coach im Bereich funktionelle Medizin, Epigenetik und Ernährung. In seiner täglichen Arbeit unterstützt er vor allem Männer, die Leistungsfähigkeit aus jungen Jahren zurückzuerlangen - um mit mehr Energie, Selbstbewusstsein und Wohlbefinden die eigene Männlichkeit zu leben.
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